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Teil 3: Das Upcycling Haus

Feb 2024 | 360°

Nachhaltigkeit hat einen Preis, der nicht rein monetär bewertet werden sollte. So entsteht hier in Kolberg aus ökologischen Gründen das Upcycling Haus als Teil des 360° teamgeist.

Wo Neues entsteht, wird Altes wiederverwendet: das Upcycling Haus

In unserem dritten Teil der Hintergrundgeschichte zum 360° teamgeist geht es um das Upcycling Haus, das aus Materialien gebaut wurde, welche aus dem Abriss der vorherigen Training- und Eventlocation gewonnen werden konnten. Dieses nachhaltige Projekt ist aus der Überzeugung Micha Haufes entstanden – mit dem Ziel achtsam und möglichst ressourcenschonend zu bauen. Hier beschreibt er, welche Faktoren neben den rein finanziellen Aspekten in seine Planung einfließen. Es geht um die Frage, welche wahren Kosten entstehen, volkswirtschaftlich betrachtet und unter ethischen Gesichtspunkten. Eine klare Haltung und wichtige Perspektive, welche die Zukunft in die Bewertung einbezieht. 

Diese Auszüge stammen aus dem Buch „Die teamgeist Story“, welches Micha Haufe zusammen mit der Autorin Sheila Rietscher geschrieben hat. 

Kreislaufwirtschaft

Wie großartig wäre es, ein Gebäude zum großen Teil aus Material zu bauen, welches normalerweise beim Abriss der alten Gebäude entsorgt worden wäre? Und darüber hinaus noch die Idee von nachhaltiger Bauweise zu verwirklichen! Es war schon lange mein Wunsch, ein Gebäude aus einer Holzständerbauweise zu verwirklichen. Neben den aufwendigen Vorschriften, die ein solches Gebäude zu erfüllen hat, kam ausgerechnet im März 2020 noch die Pandemie hinzu. Dieser folgten die größten wirtschaftlichen Verwerfungen seit dem 2. Weltkrieg und der globale Handelssupergau. Holz war nicht mehr bezahlbar! Was tun? Wir bauten in Handarbeit in unzähligen Stunden alle verwertbaren Stoffe und Materialien aus den alten Häusern aus – mit dem Ziel ein Upcycling Haus zu bauen. Eine besondere Herausforderung war die Sicherung von 5m x 3m großen Glasscheiben. Wir hatten nicht daran geglaubt, diese vollständig und ohne Bruch aus-& wieder einbauen zu können. Millimeterweise bewegten ein Kran die schweren und zerbrechlichen Werkstoffe. Es gelang! Alle Materialien lagerten wir in einem extra dafür errichteten riesigen Zelt. 

„Es ist höchste Zeit, die gesamtem Kosten für jegliche Art von Projekten zu ermitteln und den Einfluss auf das Ökosystem in die Preisbildung einzubeziehen. Wo Neues entsteht, wird Altes wiederverwertet“

Michael Haufe

Das Upcycling Haus

Als wir nicht mehr viel ab-& ausbauen konnten übergaben wir die Materiallisten unseren Architekten. Diese hatten die Aufgabe, daraus ein funktionales und auf einer Holzständerbauweise basiertes Servicegebäude zu konstruieren. Mit viel Kreativität, Ausdauer und konsequenter Ausrichtung an dem vorhandenen Material entstand das erste neue Gebäude. Es wird zukünftig unsere Gäste empfangen und Ihnen Wassersportgeräte wie Kanus und die modernste SUP Flotte der Region zur Verfügung stellen. Ein Rad- & E-Bike Stützpunkt ergänzt das Angebot im Upcycling Haus. Die Hauptwerkstatt, eine Bootshalle und der Bereich für Gartengeräte haben darin auch noch ein Zuhause gefunden.

Ergänzendes Material wie Rolltore, fehlende Holzplatten und einzelne Träger kauften wir dazu. Das machte ca. 30% der gesamten Baumasse aus. Billiger wurde der Bau nicht. Er überschritt das geplante Budget, da die Personalkosten für den aufwendigen Aus-& wieder Einbau höher waren, als wenn neues Material gekauft worden wäre. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. Da in unseren Volkswirtschaften nie die wahren Kosten – also der Einfluss auf das Ökosystem – mitbetrachtet werden, ist die gesamte Rechnung falsch. Bezieht man die von uns so geheilten ökologischen Eingriffe als geldwerte Werte mit ein, können wir eine positive Gesamtbilanz ziehen. Es ist höchste Zeit, die gesamten Kosten für jegliche Art von Projekten zu ermitteln und in die Preisbildung einzubeziehen.

Das Richtfest im Februar 2022 markierte einen wichtigen Meilenstein im gesamten Projekt. Da wir das Servicegebäude in einem separaten Bauantrag gestellt hatten und dieser dank einer verantwortungsbewussten Verwaltung und der Unterstützung der Gemeinde schnell erteilt wurde, konnten wir hier das erste und nachhaltige neue Servicegebäude beginnen zu errichten. Die zeitgleiche Neuerrichtung und der weiter fortschreitende Abriss sind eine tägliche Überraschung und emotionale Achterbahnfahrten. Der Volksmund sagt „Wo Neues entsteht, muss Altes weichen.“ Das stimmt heute nur noch bedingt. Die Fortschreibung wäre „Wo Neues entsteht, wird Altes wiederverwendet“!

Wie geht es weiter in der Artikelserie zur Entstehungsgeschichte des 360° teamgeist ?

Im vierten Blogartikel zur Hintergrundgeschichte des 360° teamgeist geht es um unseren Auftrag in der Förderung einer WIR-Gesellschaft und die damit verbundenen Werte – sowohl in sozialer als auch ökologischer Hinsicht.


AutorInnen: Micha Haufe, Sheila Rietscher – Auszüge aus dem Buch „die teamgeist Story“,

Einleitung: Christina Engel